Gespräche im Wald

Feature von Zeehem

Dauer: 2:37 Minuten

Audio-Nr: #1639

Inhalt: Der Wald wird in Gedichten immer wieder als Metapher benutzt. Er gilt als Zufluchtsort, Geheimnisträger oder steht für Vergänglichkeit. Diese Collage besteht aus bekannten und weniger populären Versen. In allen wird der Wald besungen. Die Verse werden hier neu kombiniert. Die Stimmen, die die so entstandenen Gedichte lesen, wurden künstlich erzeugt. Sie verfremden bekannte Sinnzusammenhänge. Mit Hilfe einer Software zur Erstellung von sprechenden E-Cards entsteht ein fiktiver Dialog zwischen Mann und Frau, Mensch und Natur.

Schlagworte: Gedichte,Herbst,Wald,Blätter,Collage,künstliche,Stimmen

Skript: 1. Stimme Künde mir, du dunkler Wald, Jenseits jener hellen Matten, Trauter Stille Aufenthalt, Das Geheimnis deiner Schatten! Stets sind Gespräche im Wald: Bald winkt dir ein Blatt, Das dir etwas zu deuten hat. Der Herbstwald raschelt um mich her. Es kommt der Herbst. Die Luft saust kalt. Kein lieber Gott geht durch den Wald. Rausche durch den Wald, rausche durch das Herz, Tränenzorn, du frischer Lebenswind! Der Herbstwald raschelt um mich her. Heut fragte der blitzgrüne Wald, Wo Baum bei Baum eng wohnt: "Kommt denn Frau Dauthendey nicht bald? Im Walde bin Ich so allein, O Liebchen, wandre hier. Der Herbstwald raschelt um mich her. Sag´mir, wer dort noch allein Wandelt auf verschlungenen Wegen, Bei des Mondes bleichem Schein Einem lieben Freund entgegen. Abendlich schon rauscht der Wald Aus den tiefsten Gründen, Droben wird der Herr nun bald An die Sternlein zünden. Der Herbstwald raschelt um mich her. Die Blumen des Waldes sind abgemäht. Es kommt der Herbst. Die Luft saust kalt. Ein Schauer streicht durch Welt und Wald. Gib mir den Mund. Komm zu mir her. Umarme mich. Mich friert so sehr. 2. Stimme Ist Dir wie mir so herbstlich und so weh? O kühler Wald, Wo rauschest du, Wo lauschest du, Der gern mein Lied versteht? Durch fahlbelaubte Bäume mit müdem Ton der Herbstwind singt. O Natur! wie bist du so schön, Lieblich und hehr. Herbstblätterbunt Fallen und schweben. Sag´mir, was das Flüstern auch, In den Wipfeln dort bedeutet. Es ringt der Regen mit dem Winde. Du lerne lächeln, wenn das Laub Dem leichteren Wind ein leichter Raub Hinabschwankt und verschwindet. Herbstblätterbunt Fallen und schweben Das ist der Herbst; die Blätter fliegen, Durch nackte Zweige fährt der Wind. Wie ist mir so wohl! Wie so liebevoll, Wenn die Tannen recht ferne mir winken. Es wehen die Blätter Des Haines hernieder. Jetzt ist es still, kein Kuckuck sang, Der ganze Wald liegt faul. Am Brombeerstrauch das Purpurblatt Umschmeichelt die glänzende Beere. Nimm mich in kühligen, schattigen Arm, Säuselnder Hain!
Upload Datum: 22.09.2011

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Dokublog Autor Zeehem

Zum Autor: Studierte Literatur- und Medienwissenschaften und Soziologie. Print- und Radiojournalistin

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