Jenseits

Feature von Weisfeld

Dauer: 4:11 Minuten

Audio-Nr: #3272

Inhalt: Wir armen Europäer haben es schwer mit dem Jenseits. Gerne möchten wir glauben, dass jenseits etwas ist, gute Geister oder Engel, die auf uns aufpassen. Dass uns nach dem Tod jemand empfängt, dass wir im Jenseits irgendwie weiterleben, vielleicht sogar zurückkommen im Leib eines Nachfahren. Aber immer kommt uns unsere Nüchternheit in die Quere. Das wissenschaftliche Denken, dem wir verpflichtet sind, auch wenn wir nichts von Wissenschaft verstehen. Was nicht sichtbar oder messbar ist, das gibt es auch nicht. Ein Gedankengefängnis, aus dem wir nicht rauskönnen! Da haben es viele Afrikaner leichter. Sie leben auch in der sichtbaren, aber viel mehr noch in der unsichtbaren Welt, die bevölkert ist mit den Geistern von Verstorbenen, von Bäumen und Felsen. Afrikanern steht das Jenseits offen. Und Neujahr, was an der Atlantikküste Togos im September liegt, feiern sie mit den Unsichtbaren zusammen. Michael Weisfeld war dazu eingeladen, beim König dieser Gegend.

Ereignis Ort: Aneho, Togo
Skript: Musik: Sänger am Tor Sprecher: Der Palast des Königs liegt am Ufer der Lagune. Fünf Männer und zwei Frauen stehen am Tor und singen übers Wasser hinweg. Mit dem Gesang laden sie die Geister der verstorbenen Könige und Würdenträger zum Neujahrsfest ein. Sprecher: Im Tempel betet der König mit den Priestern für ein gutes Neues Jahr ohne Epidemien und Kriege. Musik Opfergesang Sprecher: Ein junger Stier wird hereingeführt, fast noch ein Kalb. Zwei Männer legen ihn auf die Seite und binden mit Stricken seine Füße zusammen. Sie biegen seinen Hals scharf nach rechts und binden die Hörner an den Vorderbeinen fest. Die wenigen Schritte bis ins Allerheiligste tragen sie den kleinen Stier, der alles ohne einen Laut mit sich geschehen lässt. O-Ton Ces sacrifices vont … égorge cet animal. (..) Le roi parle … esprits des morts. Overvoice: Diese Opfer gehen zu den Geistern unserer verstorbenen Vorfahren. Die Tiere sind aber nicht nur Opfer, sondern auch Botschafter, die die Lebenden zu den Toten schicken. Im Allerheiligsten beugt sich der König über das Tier, ehe man ihm die Kehle durchschneidet, nimmt ein Ohr und spricht etwas hinein. So schickt der König eine Botschaft an die Geister der Toten. Musik Opfergesang hoch **84 Schlagzeug, Doppelglocke, Sänger, danach leise Gespräche Sprecher: Männer tragen den Kadaver des Stiers hinaus, ebenso sein Blut, aufgefangen in einer großen Plastikwanne. O-Ton 36 **15-1, 5.10 La viande .. boudin. Overvoice: Das Fleisch wird gegessen, aus dem Blut macht man Blutwurst. Musik Der Rufer Sprecher: Zum Essen sind alle Untertanen eingeladen und: die Geister! Ein Mann geht durch den Palast und ruft ihnen zu: Bleibt noch hier! Das Neujahrsfest ist noch nicht vorbei! Wir wollen mit euch zusammen speisen! Musik Der Rufer
Upload Datum: 11.11.2016

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