Bereichertes Radio
10.11.2015
“Rich radio”, mit diesem englischen Schlagwort definierte vor Kurzem Marino Sinibaldi, seit 2009 Wellenchef von Radio RAI 3, dem Kultursender des öffentlich rechtlichen Rundfunks in Italien, das radiophone Konzept, mit dem er seinen Sender leite. Ein "reichhaltiges Radio" ist für Sinibaldi ein Radio, das die interaktiven Möglichkeiten des Internets nutzt, das also mit der Website von Radio 3 interagiert (www.radio3.rai.it), einem Portal, das neben den "gewohnten" klanglichen Inhalten eines Radios, wie Podcast der über den Äther verbreiteten Sendungen, thematisch sortierten Angeboten und so weiter, dem Besucher auch weitere Informationen bietet beziehungsweise vorschlägt, Filme etwa, Bilder oder Literaturhinweise und so weiter. Diejenigen Hilfsmittel also, die seit Jahren von vielen im multimedialen Bereich des Internets verwendet werden. Zwei Fragen: Wer wird dadurch "reichhaltiger", das Radio, oder das Web? Und ist das wirklich neu oder besteht das Neue lediglich in der Verwendung eines englischen Schlagwortes? Wie dem auch sei, damit die Inhalte wenigstens ein bisschen "reichhaltiger" sein könnten, und Ideen somit Gestalt annehmen würden, müsste zuallererst die öffentliche Finanzierung "reichhaltig" sein. Die ist allerdings seit Jahrzehnten, wie allgemein bekannt, im beständigen Niedergang.
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