Mehrspur. Radio reflektiert 107

Fern - Weh

Die Sehnsucht nach Veränderungen ist groß: nach den quälenden Lockdowns packt die Dokublogger wieder die Sehnsucht nach der Ferne. Deutschlandfunk Intendant Stefan Raue wünscht sich eine Entfesselung des Radios, Hörspielautor Hermann Bohlen hält die Honorare der Sender für nicht mehr zeitgemäß. Dazu ein Bericht vom Prix Italia und eine Eilmeldung von Samira El Ouassil.

Radio entfesseln

Stefan Raue

Der Intendant des Deutschlandradios macht sich Gedanken über das Verhältnis von linearen und digitalen Angeboten der öffentlich-rechtlichen Radiosender in Deutschland. Das globale Kommunizieren, das digitale "Wir" werfe die Frage nach dem digitalen "Ich" immer drängender auf. Radio und Audio sind mehr als Distributionswege für diverse Formen von O-Tönen.

Prix Italia 2021

Eva Roither

Eva Roither vom ORF war Mitglied der Jury Documentary and Reportage beim 73. Prix Italia. Sie hat überrascht, dass nur eine Einreichung die Corona-Pandemie thematisierte. Es dominierten Feature zu Flucht und Vertreibung. Außerdem stellt sie ein wachsendes Formbewußtsein der Autoren fest. Gewonnen hat Bernhard Pfletschinger: Ein Totenschädel und kein Ende (rbb/WDR).

Zur Lage der Hörspielautoren

Hermann Bohlen

In einem offenen Brief der Hans-Flesch Gesellschaft an die Rundfunkanstalten beklagen Hörspielautoren die Verschlechterung ihrer Verdienstmöglichkeiten und Arbeitsbedingungen. Hermann Bohlen hat ihn unterzeichnet. Er schildert seine aktuelle Situation und fordert ein neues Honorarsystem. Das alte sei nicht mehr zeitgemäß.

Eilmeldung 06

Lufthansa ändert Ansage!

Samira El Ouassil wundert sich, dass die Bemühungen der Lufthansa um eine genderneutrale Ansprache, ein derart grosses Medienecho auslöst. Es scheint fast, als drohe der Untergang des Abendlandes, nur weil auf die  Anrede der "Damen und Herren" an Bord verzichtet werden soll.