Prix Europa 2014 - 3

21.10.2014

Ist ein Feature, das uns die Geschichte einer Toten erzählt, die ein Jahr in einem Haus lag, in dem auch die Tochter mit ihrem Mann lebte, investigativ? Oder die eines afrikanischen Flüchtlings, der aus dem Radkasten eines Flugzeugs auf die Straße eines Londoner Vororts fiel? Oder die der Zwillinge, die ihren Eltern weggenommen wurden, weil sie aus unerklärlchen Gründen blaue Flecken bekamen? Rührende Geschichten, bewegend, anregend und bedeutsam für unsere Zeit. Sie beschreiben menschliche Schicksale. Aber wo ist die Frage, auf die die Autoren eine Antwort suchen, frage ich mich. Investigation muß nicht immer nur poltisch sein, sagte eine Journalistin in der Runde der Diskutanten am Ende des heutigen Tages. Investigation könne auch ethischen, moralsichen, spirituellen oder schlicht humanen Fragen gelten. Wie leben Menschen heute? Warum leben sie, wie sie leben? Schon wahr, schon wahr, aber ist das Private tatsächlich zu erforschen? Das Gesellschaftliche, Politische kann sich der Recherche erschließen - der Mensch bleibt das große Geheimnis. Das können wir höchstens erahnen und beschreiben. Sieben Feature haben wir heute gehört in der Gruppe, die sich mit den Radio Current Affairs Features beschäftigte. Wir Juroren haben alle Stücke gehört und stimmen jetzt ab: Über die Relevanz des Themas, das Investigative, den Informationsgehalt, die Umsetzung und den allgemeinen Eindruck. Punkte von 1-10 können wir in jedem Bereich vergeben, von langweilig bis ausgezeichnet. Bis zum Ergebnis müssen wir bis Freitag warten. Mal sehen was Zahlen über Qualitäten aussagen.

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