Tierisch unpolitisch.

Oder der Glaube ans Tier.

Ich habe keine Haustiere und hätte deswegen eigentlich wenig Gründe mir Tipps anzuhören, wie das Fell einer Perserkatze besonders schön glänzt. Ich mache es aber trotzdem mit großer Freude und zwar sonntags morgens zwischen 9 und 10 Uhr. Ich tue es jedoch nicht der Tiere wegen. Ich höre Wierzę w Zwierzę“ („Ich glaube ans Tier“), weil die Moderatorin dieser Sendung einfach großartig ist. Sie ist unterhaltsam und tierisch unpolitisch. (Was in Zeiten, in denen jedes Wort auf die Goldwaage gelegt wird, herrlich erfrischend ist!).

Dorota Sumińska hat eine tiefe, sexy Raucherstimme. Ihre Sendung ist eine Mischung aus Ratgeber für Wellness- und Gesundheitstipps für Łatek oder Misiek - und wie sie alle heißen die Hunde in Polen. Wenn Dorota Sumińska direkt mit den Tieren sprechen könnten, würde sie es sicher tun. Ihr bleiben aber nur die Frauchen und Herrchen, ihre Hörer. Und mit denen geht sie alles andere als zimperlich um. Sie ist schroff. Sie ist manchmal gar unhöflich. Aber sie ist immer ehrlich direkt und (un-)gewollt unterhaltsam.

Was wenn der Hund zu dick ist, fragt Anna aus Łódź. Moderatorin Sumińska: „Der Hund macht sich das Essen nicht selbst! Es hängt alles von Ihnen ab, ob er zu dick ist oder nicht. Füttern Sie vor allem gekochtes Gemüse und vermischen es mit ein wenig, magerem Fleisch.“ Anna: „Und brauner Reis zu dem Gemüse?“ Moderatorin Sumińska: „Warum brauner Reis? Für was? He??“

Für alle, die nicht nur mitlachen wollen am Sonntag, sondern auch aus eigener Erfahrung mitreden möchten, gibt es eine gute Nachricht: Dorota Sumińska vermittelt während ihrer Sendung auch Hunde und Katzen aus Tierheimen. Selbst für scheinbar hoffnungslose Fälle findet Sumińska garantiert ein neues zu Hause. „
Er ist vielleicht nicht mit Schönheit gesegnet, dafür umso lieber“.