Ein Widerspruch in sich, klar. Aber gerade darum gibt es das ja längst. Als Idee, als Hörspiel, als Algorithmus, als soziale Medienpraxis, auch WorldWideWeb genannt. Das ist die Maschine, die alle Probleme löst. Was sie kann, kann sie, weil sie alle Aufgaben gleichzeitig löst. Es findet immer alles zugleich statt. Google wurde von Georges Perec erfunden. Als Hörspiel. Wir sind in einem Raum der Gleichzeitigkeiten, der Stimmen, der verschiedenen Sprechgeschwindigkeiten und Rhythmen. Nichts davon ist kompliziert, sondern im Gegenteil ganz einfach. Was die Geschichte aber gerade so schwierig macht. Alle Stimmen vermischen sich und niemand sagt mehr: Ich. Es gibt nur noch Differenzen und Verknüpfungen. Akteure in einem Netz aus Sprache und Sprechen. "Ein System ist nur dann frei, wenn Subversion in ihm möglich ist", schreibt Perec in einem Brief an Eugen Helmlé. "Die Maschine wird sich das Recht erkämpfen, sich zu irren, zu schummeln, zu verwirren, zu zögern, zu ironisieren, zu poetisieren." Das nächste Projekt wird also eine Kombination von Being John Malkovich und einer Fortführung von Perecs Maschine und fragt: Was macht Googles Algorithmenalgorithmus, wenn gerade niemand etwas eingibt, wenn niemand eine Frage oder ein Problem hat?
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