Obama Beach

Feature von Weisfeld

Dauer: 3:41 Minuten

Audio-Nr: #2808

Inhalt: Spanziergang am Obama Beach (Westafrika) Obama Beach heißt ein Stück Strand an der „Sklavenküste“. Von hier wurden hunderttausende Afrikaner nach Amerika verschleppt. Deshalb freuten sich die Leute hier, dass ein Schwarzer Präsident der USA wurde und gaben ihrem Strand seinen Namen. Ein Bauer aus dem Küstendorf führt unseren Reporter am Meer entlang. In der Nähe ziehen Männer ein riesiges Netz aus dem Atlantik. Nur mit ihrer Körperkraft – und mit Gesang. Die Sklaverei ist Geschichte, aber der Klimawandel lässt an Meer ansteigen, Strand und Häuser werden weggespült.

Schlagworte: Sklaverei,Obama,Klimawandel

Ereignis Ort: An
Skript: Man brachte die Sklaven aus dem Landesinnern hierher, und dann hat man sie drüben im Dorf in dem Sklavenhaus zwischengelagert. Im Keller. Wenn dann ein Schiff kam, wurden sie zu dem Brunnen hier geführt, damit sie sich zum letzten Mal waschen. Man nannte ihn: Brunnen des Vergessens. Den umrundeten sie mehrmals, und dadurch sollten sie Afrika vergessen. Sie sollten kein Heimweh haben, nicht revoltieren und nicht versuchen, nach Afrika zurückzukehren. **10, 1.50 Das hier ist ein Ort der Freude. Ein Freund von mir aus dem Dorf hier war so froh, dass ein Schwarzer die Macht in den USA übernommen hat. (..) In den USA, wo viele Sklaven hingebracht wurden, wo der Rassismus zur Staatsdoktrin wurde, wo die Schwarzen viel gelitten haben. In diesem großen Land wurde nun ein Schwarzer Präsident. 3.10 Die Leute hier haben sich so gefreut, dass sie diesem Stück Strand einen neuen Namen gegeben haben: Obama Beach. 3.40 Und sie haben hier so etwas wie eine Gedenkstätte eingerichtet, wo sie sich an die Sklaverei erinnern und den jungen Leuten nahe bringen, was das war, der Handel mit schwarzen Menschen. **10, 4.48 Man spricht heute viel von der Küstenerosion, von der Erwärmung des Klimas. Hier am Obama-Beach kann man sehen, was das konkret bedeutet. **10, 8.40 Als ich ein Kind war, hatte mein Großvater hier einen großen Kokoshain. Dort haben wir gespielt zwischen den Palmen. Die sind heute alle im Meer verschwunden. **13, 1.11 Die Atlantikwogen sind sehr mächtig hier. Jedes mal, wenn sie auf die Uferböschung prallen, und dann zurücklaufen, nehmen sie sehr viel Sand mit. **10, 7.50 Die kleinen Fischerhäuser hat das Meer schon verschlungen. Nach **13, 3.30 Wenn es so weitergeht, wird das ganze Dorf verschwinden.
Gesendet in SWR2: 26.07.2015
Upload Datum: 15.07.2015

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