Dauer: 3:42 Minuten
Audio-Nr: #4315
Inhalt: Es sprechen immer nur die Eingesperrten, Verhafteten. Täter bekommt man nie zu hören. Jetzt spricht einer, zeigt Haltung. Denn hierauf kommt es an: sich bekennen, sein Verhalten reflektieren, sich zugänglich machen. Am Beispiel der Deutsch-Deutschen-Grenze zu Zeiten der DDR.
Skript: Ein Script als geschriebener Manuskripttext gibt es nicht. 'Wenn Täter jetzt sagen . . .', die KurzDoku entsteht aus dem Augenblick der Erstbegegnung mit dieser Erinnerungsstätte und den Aussagen von Häftlingen der Untersuchungshaft sowie einem Täter, im Originalton. Mit dieser demonstriert er, worauf es ankommt: eine persönliche Haltung einzunehmen, die viele Menschen in der Folge zum Nutzen wird. Ich treffe unvorbereitet und ungeschützt auf die berührenden, sehr persönlichen Aussagen. Die Originalklänge, Gitter- und Schlüsselgerassel, des von den Häftlingen zitierten Gefängnisalltags und frei assoziierte Klanggeräusche sind sowohl unmittelbarer Klang als auch Material ihrer klanglichen Zeit-Dehnung. Sie skandieren Wort, verräumlichen beschriftete Erfahrung und Handlungsabläufe. Dem ist nichts hinzuzufügen, weder als Kommentar noch verbrämender, umhüllender Wortlaut. Die Absicht: Die Unmittelbarkeit des Erlebten bei sich zu lassen. Es ist der Hörer, der sich hierauf zubewegen muss. Der Ort: Das Torhaus der politischen Haftanstalt von 1933 bis 1945 und 1945 bis 1989 in Gera, Thüringen. Heute ist sie die Gedenkstätte Amthordurchgang, e.V., die im Herbst 1997 mit dem Ziel gegründet wurde, die Aufarbeitung von politischer Verfolgung und Widerstand unter den zwei deutschen Diktaturen in die öffentliche Diskussion zu bringen.#4394 / Feature / ohne Geodaten / Dokublog
Zum Autor: www.sistermanns.eu
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