And Now: It's Future Time
Feature von lenawuermseher
Dauer: 18:50 Minuten
Audio-Nr: #3866
Inhalt: Seit Menschengedenken möchten wir uns weiterentwickeln und verbessern. Wir streben nach mehr. Wir streben nach Verbesserung. Wir sind neugierig und erfinderisch. Die Menschheit bricht jedes Jahrhundert in ein neues Abenteuer auf. Doch im Zeitalter des Kapitalismus und der Globalisierung geht es vor allem darum mitzuhalten. Nicht mehr der Mensch gibt die Richtung an, sondern der Markt und die Technologie bestimmt den Lauf der Zeit. Viele Menschen fühlen sich verloren und finden sich gleichzeitig darin, alles zu geben ein besseres, effizienteres oder leistungsfähigeres Selbst zu schaffen.
Die Geschichte der menschlichen Selbstoptimierung ist in diesem Jahrzehnt bei der technologisierung unserer Leben angelangt. Dabei sprechen wir nicht mehr von Geräten, die wir aktiv und bedacht für spezifische Anwendungen nutzen, sondern von Technologien, die aktiv Einfluss auf unser Leben nimmt.
Robotik und Transhumanismus, Augmented und Virtual Reality und die ewige Angst einer ungewissen Zukunft.
Die Sendung “Selbstoptimierung durch Technologie” zeigt in 55 Minuten, wie wir von zurückgebliebenen Menschen zu Smartphone-Usern wurden und bald vielleicht Roboter sind. Haben wir am Ende unser Handy im Unterarm tättowiert und tippen da unsere Emojis ein? Oder haben wir vielleicht Linsen, die uns alles zeigen, was uns heute ein Wikipedia-Eintrag zeigen können? Die Sendung zeigt: wir leben heute schon verdammt selbstoptimiert! Die Menschen haben sich eine eigene schnelllebige, digitale und vernetzte Welt geschaffen. Es kommen Experten aus den Feldern Robotik, Transhumanismus und Mensch-Maschine-Interaktion zu Wort. Außerdem gibt’s eine Reise in die Zukunft. Zeit: 7.7.2100 - wie wird die Welt wohl aussehen?
Ereignis Ort: 94032 Passau, Germany
Skript: “And Now: It’s Future Time”
Sound_15: Futuretime
Sound_16: Skype
Roboterstimme_Todd:
Emma ist Youtuberin und macht Videos über alles, was mit Technik zu tun hat. Für ihre Abonnenten probiert sie heute eine Zeitreise aus und landet im Jahr 2100. Sie lernt Gus kennen, der ihr alles zeigt, was ein echter Zukunftsmensch machen kann. Doch die vielen Möglichkeiten steigen Emma irgendwann zu Kopf und sie braucht eigentlich nur einen Kaffee. Doch gibt es in der Zukunft überhaupt einen stinknormalen Kaffee?
Sound_17: Skype out
Emma:
Hallo ihr da draußen! Wie ihr im Intro hoffentlich schon bemerkt habt, geht es heute ums Zeitreisen. Für mich geht es heute mit dem Future-Ride ins Jahr 2100.
Filmausschnitt_01: Kirk an Enterprise
Emma:
Für alle dies noch nicht wissen, der Futureride ist ein neues Angebot erhältlich in jedem besseren Reisebüro. Es gibt da eine ganze Reihe von Anbietern, die Links dazu findet ihr unten in der Infobox. Lasst euch am besten einfach individuell beraten. Bei meinem Angebot ist auch noch ein Guide dabei. Er soll mir alles zeigen, damit ich mich in der Zukunft nicht verlaufe. Ich mach mich jetzt mal auf den Weg zum Terminal.
Sound_18: Tetris
Atmo_04: Flughafen
Emma:
So meine Lieben, ich steh nun am Terminal 94b und betrete gleich die Kapsel. Bis jetzt musste ich nur eine kurze Sicherheitskontrolle über mich ergehen lassen.
Emma:
Ich seh jetz hier einen grünen Knopf, auf dem Start steht. Seid ihr bereit? Es geht jetzt ins Jahr 2100.
Sound_19: Tür
Sound_20: Zeitreise
Emma:
Krass. Ich kann euch nicht genau sagen wie lange das jetzt gedauert hat, aber ich finde es ging ziemlich schnell. Habt ihr was mitbekommen? Moment, ich öffne mal meine Kapsel.
Sound_21: Kapsel
Atmo_05: Zukunftsflughafen
Emma:
Ich steh hier in irgendeinem Gebäude, es ist alles sehr groß und hier laufen ne Menge Leute rum. Neben mir sind schätzungsweise 500 weitere Kapseln. Da vorne, das müsste auch schon mein Guide sein. Leute, das ist so verrückt. Da schwebt ne Displayanzeige mit einem Bild von mir rum. Irgendwie bisschen creepy. Ich geh da mal hin.
Sound_22: Schritte
Emma:
Hallo! Ich bin Emma!
Gus:
Hey, ich bin Gus. Wie war die Reise?
Emma:
Ja, irgendwie komisch. Ich fühl mich bisschen schlapp. Aber jetzt bin ich ja da.
Gus:
Du fühlst dich schlapp? Ich überprüfe mal deinen Blutzuckergehalt.
Sound_23: Denied
Moment, du hast ja noch keine Nanobots in deinen Blutbahnen.
Emma:
Nanobots? Brauch ich das?
Sound_24: Off-Stimme In
Ullrich:
Ich muss sagen,ich finde die Vorstellung erschreckend. Noch erschreckender finde ich allerdings, dass viele Menschen damit anscheinend gar kein Problem haben sich irgendwelche Chips zu implantieren und vielleicht auch ihr Handy permanent im Unterarm mit sich rumzutragen. Allerdings glaube ich, dass das auf breiter Ebene so nicht stattfinden wird. Ich glaube nicht, dass Menschen ohne Not sich irgendwelche Roboterteile einbauen werden.
Ich glaube da wird eher die Gefahr von Gentechnik und Genmanipulation das größere Problem sein. Was ja viele Eltern schon machen mit ihren noch nicht geborenen Kindern.
Sound_25: Off-Simme Out
Gus:
Ja, klar. Kleine Roboter, die deinen Körper überwachen. Dann können wir gleich mal schauen wieso du dich so schlapp fühlst. Hier, nimm diese Kügelchen, dann sind die Nanobots sofort in deinem Organismus.
Emma:
Nagut.
Gus:
Kein Wunder, dass du dich so schlapp fühlst. Dein Körper ist ja noch auf dem Stand eines Steinzeitmenschen! Du brauchst dringend einige Updates.
Emma:
Naja, 2018 ist nicht gerade Steinzeit.
Gus:
Komm, ich weiß wo wir dich optimieren können. Hier steht schon dein persönlicher Chauffeur bereit. Er wird uns schnell zu unserem Ziel bringen.
Emma:
Krass, das sieht ja aus wie eins dieser fliegenden Autos in Star Wars!
Sound_26: Starwars
Sound_27: Scratch Vinyl
Gus:
Was sind Autos? Emma, dein Chauffeur bringt dich immer genau da hin, wo du sein möchtest. Er scannt deine Gehirnströme und bringt dich automatisch an dein gewünschtes Ziel.
Emma:
Da kenne ich die Vorstufe aus meinem Jahrhundert. Das hieß autonomes Fahren und ist bei uns grad im Kommen.
Sound_28: Elektronischer Jingle
Atmo_06: Autofahrt
Emma:
Das ist unglaublich wie viele von diesen fliegenden Ufo-Autos hier rumfliegen. Über und nebeneinander in tausenden unsichtbaren Bahnen um all diese gigantischen Hochhäuser. Passieren da auch manchmal Unfälle?
Sound_29: Off-Stimme In
Butz:
Bei den selbstfahrenden Autos sind wir jetzt ja mittlerweile so weit, dass man wahrscheinlich statistisch sagen kann: “Die fahren besser als Menschen” in wohl definierten Verkehrskontexten. Da bleibt uns unterm Strich nichts anderes übrig als uns auf die Technik zu verlassen und dem Auto zu vertrauen, wenn wir da drin sitzen. An vielen anderen Stellen ist die Technik schlichtweg überschätzt vom Menschen.
Sound_30: Off-Stimme Out
Sound_31: Future Sound Anhalten
Gus:
Wir sind da. Ab zum besten Optimierer, den ich kenne.
Sound_32: Future Sound Aussteigen
Gus:
Hey, L13S, ich hab hier Emma für dich. Sie braucht dringend deine Hilfe.
Sound_33: Siri
L13S:
Hallo Emma. Ich bin L13s, ein Optimierungssystem, das Menschen dabei unterstützt noch besser zu werden.
Emma:
Äh,… okay… , hi du bist also ein Roboter-Helfer?
Sound_34: Off-Stimme In
Ullrich:
Meine Vision ist, dass wir mit schlaueren Robotern interagieren und zusammenleben werden. Meistens in ganz bestimmten Domänen. Das heißt es wird einen Roboter geben, dem wir dann im Einkaufszentrum begegnen, der uns dann bei der Kasse hilft oder uns sagt wo welche Produkte sind. Es wird Haushaltsroboter geben, Companion-Roboter, die einfach Gesellschaft leisten können.
Sound_35: Off-Stimme Out
L13s:
Ja, genau. Ich helfe dir, deinen menschlichen zu verbessern. Wenn du Probleme mit deinen DreamLenses oder deinem Chip hast, kannst du dich gerne jederzeit an mich wenden. Du findest mich im Augmented-Reality Modus im Support-Menü. Achtung: Optimierungsmaßnahmen für Emma werden nun eingeleitet.
Sound_36: Samantha
L13s:
Emma. Setze jetzt bitte noch deine DreamLenses ein.
Emma:
Was ist das?
Gus:
Das sind Kontaktlinsen, mit eingebauter Augmented Reality und Virtual Reality.
Emma:
Und was bringt mir das genau?
Gus:
Mit der Augmented Reality kannst du in deiner Umgebung Informationen und Gegenstände einblenden lassen.
Emma:
Und die Virtual Reality?
Gus:
Die Virtual Reality erlaubt es dir, zu jeder Zeit in eine andere Welt abzutauchen.
Emma:
Cool! Ich will an den Strand!
Atmo_07: Meer
Emma:
Okay, das ging ja fix. Hey Gus, die Surfer sehen ja cool aus! Hast du Lust zusammen einen Kurs zu belegen?
Gus:
Emma, Kurse sind so 2018. Wir haben dir doch gerade das neuste Update verpasst. Darunter war auch ein Chip in deinem Gehirn, durch den du dir jederzeit alles Wissen und alle Fähigkeiten die du haben möchtest downloaden kannst.
Emma:
Ich kann mir Wissen downloaden?
Sound_37: Off-Stimme In
Ullrich:
Da würde ich doch sagen, dass das doch sehr weit im Bereich der Science-Fiction ist. Von all dem, was ich von der Hirnforschung weiß und von dem was Forscher nicht darüber wissen, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es in absehbarer Zukunft irgendwelche Schnittstellen geben wird. Da ist es noch wahrscheinliche, dass irgendwelche Gehirne irgendwann digitalisiert werden und rein digital ins Internet geladen werden und selbst das finde ich unrealistisch.
Sound_38: Off-Stimme Out
Emma:
Wow! ich steh ja schon auf dem Surfbrett! Ich kann ja richtig gut surfen! Ich hätte nie gedacht, dass ich das jemals lernen würde! Und das in Sekundenschnelle!
Sound_39: Cut-Jingle
Emma:
Wahnsinn, welche Möglichkeiten die Zukunft bietet! Gus, was kann ich noch alles machen?
Das war doch noch lange nicht alles, oder?
Gus:
Nein, keineswegs. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Du kannst alles, was du dir ausdenken kannst. Du willst Spanisch lernen? Auf einem Kamel durch die Wüste reisen? Ins Weltall? Oder in deinen Lieblingsfilm abtauchen? Oder Stars treffen.
Emma:
Aber ist das dann auch wirklich echt?
Gus:
Nein! Es ist alles hier oben in deinem Kopf. In deiner Vorstellung. Hier ist alles möglich.
Emma:
Aber es gibt schon auch noch echte Menschen? Und echte Natur wie Seen, Wälder, Meere?
Gus:
Ja natürlich, wir sind doch gerade am Meer.
Emma:
Das ist mir schon klar, aber ich rede von realer Natur und nicht virtueller.
Gus:
Entschuldigung. Das habe ich nicht verstanden.
Emma:
Geht’s dir gut? Du sieht grade etwas überfordert aus?
Gus:
Ich finde Datenmengen,
Sound_40: Denied 2
aber sie sind sehr alt. Es scheint, diese “reale Natur” schon lange nicht mehr zu geben.
Emma:
Du machst doch Witze? Das heißt alles, was es noch gibt, sind Hochhäuser aus Glas und Metall? Fliegende Autos & Technologien, die mein Leben optimieren sollen?
Sound_41: Off-Stimme In
Butz:
Es wird mit Sicherheit nicht ohne Schmerzen abgehen, es wird Menschen geben, die auf der Strecke bleiben, es wird Menschen geben, die davon profitieren, es wird ein gesellschaftlicher Wandel stattfinden, aber es ist mit Sicherheit nicht das Ende des Menschen als Spezies. Wenn der Mensch als Spezies sich zu Grunde richtet, dann eher durch Umweltzerstörung.
Sound_42 Off-Stimme Out
Gus:
Ich sehe, dass dein Zufriedenheitslevel sinkt.
Sound_43: Mario
Das verschwendet unnötig Energie. Lass mich das Happy Programm starten, damit du wieder effizienter genießen kannst.
Emma:
Nein, danke, sowas brauch ich jetzt echt nicht. Ich will auch mal uneffektiv und verträumt sein!
Gus:
Ich sehe keinen Nutzen darin, wenn du dadurch unnötig Zeit verschwendest.
Emma:
Wieso unnötig? Was soll ich denn mit der ganzen gesparten Zeit machen? Mich an einen virtuellen Strand mit virtuellem Meer setzen?
Gus:
Strand und Meer verbessern nunmal dein Wohlbefinden.
Wenn du unausgewogen bist, bieten Dir die Virtual Reality und alle Technologien in deinem Körper umgehend die Möglichkeit deinen Zustand wieder in den grünen Bereich zu bringen.
Emma:
Was soll man denn dauernd verbessern? Man kann doch auch mal wertschätzen was man hat und wer man ist! Die ganze Technologie in meinem Körper führt jedenfalls nicht zu einer Verbesserung. Im Gegenteil: mich stresst diese ganze Optimierung im Moment eher.
Gus:
Nach meinen Informationen strebt die Menschheit immer danach noch etwas besser und dadurch glücklicher zu werden.
Emma:
Wenn man nie unglücklich ist, weiß man aber gar nicht was Glück wirklich bedeutet.
Gus:
Dich unglücklich sein zu lassen, darauf bin ich nicht programmiert.
Emma:
Wie meinst du das: programmiert? Bist du etwa gar kein Mensch?
Gus:
Nein, ich bin dein persönlicher Assistent.
Emma:
Aha! Und was soll das jetzt heißen?
Gus:
Ich wurde dafür geschaffen, Menschen zu helfen.
Emma:
Danke dir. Das ist nett. Woah, ich brauch jetzt einen Kaffee.
Gus:
Einen Kaffee? Bist du dir sicher? Die Nanobots melden mir, dass Kaffee gerade keine gute Idee für dich ist. Dein Blutdruck ist ohnehin vom Surfen gerade sehr hoch. Du solltest besser einen Vitamin Shake zu dir nehmen, um deine Vitamin-Haushalt aufzubessern.
Emma:
Das ist nicht dein Ernst.
Gus:
Du kannst deinem Vitamin Shake jeden Geschmack geben den du möchtest.
Sound_44: Shake
Gus:
Hier, ein super gesunder Vitamin Shake mit Kaffeegeschmack.
Sound_45: Off-Stimme In
Butz:
Es gibt bestimmte Fragestellungen, in denen wir ROboter mehr vertrauen, als unseren Mitmenschen. Ich sehe darin ein Risiko, wo wir Technologie mehr Vertrauen entgegenbringen, als sie verdient. Wenn wir uns darauf verlassen, dass die MAschine schon immer alles richtig machen wird und perfekt und dann ist das wahrscheinlich ein Vertrauensvorschuss, der nicht überall gerechtfertigt ist.
Sound_46: Off-Stimme Out
Emma:
Oh, echt ganz lecker eigentlich.
Aber Gus, sag mal, wenn du gar kein Mensch bist, hast du dann überhaupt sowas wie Gefühle?
Sound_47: Off-Stimme In
Ullrich:
Das ist eine sehr gute Frage. Da würde ich gerne psychologisch darauf antworten. Wenn wir uns überlegen was Gefühle sind. Gefühle sind ja in der Regel Hinweisgeber, wie wir bestimmte Fakten in der Realität bewerten können. Das heißt wir bekommen zb ein Eis, dann freuen wir uns, weil wir wissen das wird gut schmecken, oder wenn wir den Job verloren haben, dann werden wir wahrscheinlich traurig sein, weil wir wissen das Geld wird ausbleiben. Das heißt Gefühle sind so zu sagen Bewertungsmechanismen und diese Bewertungsmechanismen können natürlich Roboter ganz genauso haben. Was mit den Gefühlen meistens einhergeht, ist dieses Gefühl was eben dabei vorherrschend ist. Genau das wird man nicht bei Robotern haben. Zumindest ist es schwer vorstellbar wie sowas sich ausdrücken kann. Wir werden es aber auch nicht messen können, ob die ROboter das haben, allerdings ist es auch sehr sehr schwer bei anderen Menschen zu messen. Das heißt, wir wissen zwar, dass wir glücklich sein können, aber es ist schwer zu messen, ob das Gegenüber auch glücklich ist.
Sound_48: Off-Stimme Out
Gus:
Ich weiß nicht, ob ich genauso fühlen kann wie ein Mensch. Aber ich gebe mein bestes um so menschenähnlich wie möglich zu sein.
Emma:
Du bist auch wirklich gut darin. Du siehst aus wie ein Mensch, bewegst dich wie einer, naja aber beim Thema Glücksgefühle reden wir wohl aneinander vorbei.
Sound_49: Off-Stimme In
Ullrich:
Aber ich glaube bis es soweit ist, dass man tatsächlich so einen Roboter hat, der unter den Menschen läuft wie ein ganz normaler Mensch, das ist noch nicht absehbar, da sind einfach noch zu viele große Baustellen, allein mit den gesamten Fortbewegungsorganen, was beim Menschen relativ natürlich ist oder selbstverständlich das ist in der Robotik noch überhaupt nicht gelöst.
Sound_50: Off-Stimme Out
Emma:
Gus, es war echt schön hier am Strand, aber lass uns mal wieder raus aus der Virtual Reality, okay?
Gus:
Klar. Deaktiviere sie einfach über deine DreamLenses. Was möchtest du denn als nächstes machen?
Emma:
Ich weiß nicht.Vielleicht einfach mal die Stadt erkunden!
Atmo_08: City
Gus:
Eine gute Idee, Emma! Du kannst über deine DreamLenses übrigens ganz einfach die Augmented Reality aktivieren. Dann werden dir Details und Informationen zu allen Gebäuden, Straßen, Kunstwerken oder Menschen in deinem Sichtfeld angezeigt. Du findest etwas besonders interessant? Speicher Informationen als Wissen auf dem Chip in deinem Gehirn ab.
Emma:
Und da kann ich alles abspeichern und werde niemals etwas vergessen?
Gus:
Das ist richtig. Dir stehen hunderte Terabyte zur freien Verfügung. Außer du entscheidest aktiv die Löschfunktion zu gebrauchen.
Emma:
Ja, cool. Und über all diese Menschen um uns herum kann ich auch einfach Informationen abrufen und mir zeigen lassen?
Gus:
Nicht alle hier sind Menschen. Viele sind Assistenten so wie ich es bin. Wer Mensch und wer Assistent ist kannst du dir aber auch ganz einfach anzeigen lassen. Wir Assistenten sind katalogisiert und Menschen haben Profile, wo du viele Informationen über sie erhältst.
Sound_51: Off-Stimme In
Butz:
Also wenn ich Gesichtserkennung will - gut das scheitert im Moment noch so ein bisschen an den Datenmengen - wenn ich es aber relativ eingrenzen kann, wie jetzt zum Beispiel alle Mitarbeiter von der Firma, dann kann ich durchaus mir vorstellen, dass also unter hundert Mitarbeiter ist es einfach das passende Gesicht aus der Datenbank herauszufinden. Wahrscheinlich könnte ich das auch, indem ich es technisch geschickt anstelle auf die Gesamtbevölkerung ausweiten. Wenn ich jetzt mal davon ausgehe, dass in Saarbrücken am St. Johanna Markt vor allem Saarbrücker sitzen, dann kann ich die Facebook Profile schonmal vorfiltern nach den Saarbrücken und wenn ich dann einen Abgleich mit ein paar tausend oder zich tausend Gesichtern nur noch machen muss, dann ist das irgendwann ein handhabbarer Aufwand. Trotzdem wehre ich mich weiterhin gegen den Gedanken, dass wir in weiteren Generation soweit sind, dass wir den Menschen - so alla Matrix - an eine Datenbank ankoppeln.
Sound_52: Off-Stimme Out
Emma:
Ich weiß nicht ob ich das hilfreich oder total beängstigend finden soll.
Gus:
Durch deinen schnelleren Atemrhythmus und deiner erhöhten Herzfrequenz schließe ich, dass du es eher beängstigend findest.
Emma:
Wie immer, kannst du mir sicher was passendes dagegen anbieten?
Gus:
Selbstverständlich. Da gäbe es einige Möglichkeiten, dich wieder in einen optimalen Zustand zu versetzen. Aber ich meine, deiner Aussage Ironie zu entnehmen.
Emma:
Ja natürlich! Um ehrlich zu sein, habe ich mich heute für den Rest meines Lebens genug optimiert. Ich möchte jetzt mal wieder nach Hause. Kannst du mir noch zeigen, wie ich die ganze Technik wieder loswerde?
Gus:
Wieder loswerden?
Sound_53: Denied 3
Das ist nicht vorgesehen. Updates können nicht rückgängig gemacht werden.
Emma:
Dann kümmere ich mich halt selbst darum. Hoffentlich kann mir in 2018 jemand dabei helfen. Würdest du mich dann jetzt zurück zum Terminal bringen?
Gus:
Selbstverständlich. Es war mir eine Ehre dich kennenzulernen.
Sound_54: Future Music
Emma:
So, Leute, ich bin wirklich froh jetzt wieder auf dem Weg ins Jahr 2018 zu sein. Die Zukunft hat viel zu bieten wie ihr ja mitbekommen habt. Aber hoffentlich können wir die Zukunft noch etwas verändern. Bis zum nächsten Mal!
Sound_55: Zeitreise 2
Upload Datum: 07.07.2018
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