Selbstoptimierung: Fluch oder Segen?

Feature von RADIOJELE

Dauer: 20:00 Minuten

Audio-Nr: #3858

Inhalt: In unserem Feature beschäftigen wir uns mit dem Thema Selbstoptimierung und treffen dabei auf Menschen, die in verschiedenen Bereichen ihres Lebens damit konfrontiert wurden. Wir möchten der Essgestörten, der Leistungssportlerin, dem Psychologen, dem Fitnesstrainer, der Motivationstrainerin und der Buchautorin eine Stimme geben und uns gemeinsam auf eine Reise nach dem Ursprung von Selbstoptimierung und möglichen Auswegen begeben.

Ereignis Ort: Passau, Germany
Skript: Intro (Sprecher) mit musikalischer Untermalung: “Selbstoptimierung - Zwischen Fluch und Segen” - Ein Feature von Malin Schmidt-Ott, Jana Steger, Laura Sandjohann und Franziska Reis Musik: (Perfect von Topic) There's always gonna be somebody smarter Someone prettier who works a litte harder Stimmenwirrwarr - leiser / lauter (so als seien es Gedanken im Kopf): „Bewegen, bewegen, bewegen. Ich darf nicht sitzen, ich muss rumlaufen, ich muss irgendwas schaffen, ich darf keine Pause machen, ich darf nicht essen – erst, wenn ich das und das gemacht hab, ich hab das nicht verdient.“ O-Ton (aus Straßenumfrage): Auf Ernährung achten, gesund essen, nicht mehr so viel Scheiße fressen, wie Chips und Süßes und generell weniger Zucker und dann fühlt man sich eben fitter ne. Und Selbstoptimierung..weißt du noch was zu Selbstoptimierung (zu ihrere Freundin) ? Einfach auch das Beste aus sich heraus zu holen. Da gibt es immer diesen Standard-Kalenderspruch: “Be the best version of you”. Sprechertext: “Selbstoptimierung, die, Substantiv, feminin. Jemandes (übermäßige) freiwillige Anpassung an äußere Zwänge, gesellschaftliche Erwartungen oder Ideale und ähnliches - Definition des Duden Harmlos - Neutrale Technik Bloggerin (Judith Braun): Für mich persönlich ist Selbstoptimierung eher eine neutrale Technik, einfach dass man sich ein Ziel vornimmt und den Fortschritt überwacht. Das kann, finde ich, im Prinzip funktionieren und einfach helfen, dass man seine Ziele erreicht. Sound-Effect: Herzschlag normal Leistungssportlerin (Lisa Jung): Es ist eine Art Prioritätensetzung einfach. Bloggerin: Also ich habe ja versucht, diese ganzen Sachen für mich zu testen, diese ganzen Annahmen, von denen ich gelesen habe in Bezug auf Selbstoptimierung. Also ob sie mir jetzt wirklich mehr Kontrolle über mein Leben gibt, ob sie jetzt tatsächlich glücklich macht oder ob sie stresst. (...) Sprechertext: “Auch Universitäts-Psychologe Wolfgang Wimber trifft in seinem Arbeitsalltag immer wieder auf das Thema Selbstoptimierung” Psychologe (Wolfgang Wimber): Ja, wenn man Selbstoptimierung mehr sieht, als sich selber zu spüren und wahrnehmen und ein Bild von sich in der Welt zu kriegen und im Laufe der Zeit zu entwickeln, dann glaube ich ist es ja nicht falsch, also wenn die Ziele klar bleiben. Bloggerin: Und ich glaube, wenn man das für einen gewissen Zeitraum bewusst durchführt, dann kann man eben tatsächlich Fortschritte machen und eben was über sich selbst lernen, was einem dann auch später weiterhilft. Aber das ist eben, wenn man es bewusst durchführt und nicht zu viel auf einmal probiert. Übergang: Musik “Optimize” (NakSooKhaw) Beginnt Alltag zu dominieren (und Druck) Bloggerin: Ich muss sagen, das war jetzt nicht so einfach für mich. Also es hat meinen Alltag jetzt schon in ein ziemliches Korsett gespannt, weil ich dann entsprechend nicht nur früh aufgestanden bin, sondern auch versucht habe früher in Bett zu gehen . Ich hatte schon das Gefühl, dass es mir etwas in meiner Freiheit nimmt. Es hat dann doch schon mehr meinen Alltag dominiert als ich es mir vorgestellt hätte. Fitnesstrainer (Philipp Bieringer) : Klar umso besser man vorbereitet ist, besser sich darauf vorbereitet vorzukochen, letztendlich ist auch die Umsetzung viel einfacher. Weil wenn man jetzt eine gewisse Mahlzeit auf dem Plan stehen hat und man hat nicht vorgekocht...man wird sie nicht bei McDonalds beim Rewe oder anderweitig finden. Also die Vorbereitung klar, es geht nichts über die Vorbereitung, umso einfacher ist die Umsetzung. Leistungssportlerin: Also…ich weiß meistens am Tag vorher nicht, wann ich am nächsten Tag trainiere und was. Aber das wird morgens festgelegt und dann muss ich mich danach sozusagen orientieren. Also der Sport geht eigentlich vor. (...) Und vor allem mit dem Essen auch, das muss halt alles abgestimmt sein. Vor allem bei Laufprogrammen. Da darf ich halt zwei, drei Stunden vorher nichts essen, weil das sonst wieder hochkommt. (ähm) Also…es strukturiert den Tag schon sehr. Vor allem, wenn ich zweimal am Tag Training habe. Dann ist es halt: Morgens Training. Mittags: Ausruhen, essen und nachmittags Training. Das war’s dann auch. Essgestörte (Franziska Müller – Name geändert): Ja also ich denk mal, der größte Bereich ist einfach das Soziale Leben. Also wenn ich mal den Tag so angucke – eigentlich plant man ja sein Leben – wenn wir das jetzt Selbstoptimieren nennen – da so herum. Ich darf erst frühstücken, wenn ich so und so viele Stunden unterwegs war, kann mich dann aber auch nicht zum Frühstücken verabreden – also jetzt verabreden mit Freunden – weil ich dann nicht auf meine Stunden komme, die ich unterwegs bin, oder ich nicht kontrollieren kann, was es dann zu essen gibt, ob das von den Nährwerten ok ist. Darum. Dann halt – ja… dann auch immer dieses Unterwegs sein, dass man nicht einfach mal mit Freunden einen Tag zu Hause sein kann, weil man dann ja wieder nichts schafft… ich würd sagen, auf das Soziale Leben wirkt sich das am meisten aus. Musik: “The way I like it” (Mandy Capristo) - “You’ve got a push a little harder” Atmo (Einstieg nach der Musik): O-Ton Hanteln, Klatschen, Fitnessgeräusche Fitnesstrainer: Und klar, man baut sich dann meist selber einen Druck auf, um weiter und weiter zu machen, noch intensiver, noch mehr Zeitaufwand. Klar, es gibt auch nicht nur den naturellen Weg, Ziele umzusetzen. Es gibt auch viele andere Möglichkeiten, die Zielsetzung besser und schneller zu erreichen. Ist ein riesen Thema. Sound-Effect: Herzschlag schneller Fitnesstrainer: Es ist ja nicht nur die hohe Erwartung im körperlichen Selbstoptimierungsbereich gefragt, sondern auch in allen anderen Bereichen. Dass man immer versucht, okay, das absolute Maximum zu geben und letztendlich zu perfektionieren. Bloggerin: Man schafft sich ja mit so einem Selbstoptimierungs-Projekt so eine kleine Insel der Kontrolle, dass man wenigstens wenn man schon nichts anderes kontrollieren kann sich selbst optimiert (lacht), indem man sich einfach ein kleines Ziel vornimmt. Und sich Regeln aufstellt, wie man das erreichen will und das dokumentiert. Dadurch hat man ja dann einfach ein bisschen Kontrolle geschaffen. Und wenn man dann Erfolge und Fortschritte hat, sind die ja auch nur auf sich selbst zurückzuführen, das hat ja dann mit niemand anderem zu tun und das kann ja dann einfach viel Mut machen. Das kann ja dann auch mal eine Möglichkeit sein, den eigenen Selbstwert zu steigern. Auf der anderen Seite - Gesprochen für die Selbstoptimierung im ganz engen Sinne – hat man auch von überall den Druck von außen, dass man sich ständig selbst verbessern muss, dass man den eigenen Marktwert erhöhen muss. Psychologe: Es ist wirklich beides. Es ist sowohl, dass die Leute sich mehr Druck machen, als dass auch wirklich wesentlich mehr Druck verlangt wird. Und dann ist halt auch das da, dass im Jetzt, heute, 50 Prozent des Jahrgangs aufs Gymnasium gehen und später auch studieren. Und früher waren es vielleicht 25 Prozent. Dann ist der Druck einfach da. Also das kann man nicht mehr anders sagen. Collage: O-Töne / Straßenumfrage Man lässt sich da immer zwingen – oder wie eine Herde Schafe. Es wird was vorgegeben und jeder muss da mitmachen. Ich find das irgendwie… das muss jeder für sich persönlich entscheiden und nicht einem Trend nachhecheln! Ich find das irgendwie eine schreckliche Zeit. Das kommt rüber vom Teich, 3-5 Jahre und dann haben wir den selben Zirkus da bei uns. Bedauerlicherweise Also unter Selbstoptimierung verstehe ich vielleicht, dass man sich selbst irgendwo schlecht sieht und versucht sich irgendwie zu verbessern, in dem Punkt, wo man sich selbst kritisiert. Sprechertext: “Doch warum wollen wir uns ständig verbessern? Sind wir nicht gut genug so wie wir sind?” Vergleichbarkeit Psychologe: Dadurch, dass wir mehr Medien haben und mehr Möglichkeiten haben auch was machen andere, was schaffen die, was schaffen die nicht, ist der Fokus mehr auf dieser Vergleichbarkeit. Dass man einen Maßstab findet und ein Ranking sozusagen. (...) Es gibt da bei manchen Leuten wenig Bereiche wo man sagt, das mache ich einfach. Und das Ergebnis ist halt.. wie soll man sagen.. mittelprächtig quasi. Sondern das muss immer relativ gut sein, sonst lässt man es lieber. Essgestörte: Ja man fühlt sich einfach fehl am Platz und denkt, das eigene Leben ist halt einfach nicht genug und möchte das dann auch haben, weil man denkt, dass man dann glücklich ist. … Man vergleicht sich dann wieder damit und guckt eigentlich gar nicht… also man verliert glaub ich so doll aus dem Blick, was einen selber glücklich macht oder warum man sich überhaupt so optimieren will. Man verliert das so aus dem Blick, was man eigentlich selber möchte. Man versucht das dann irgendwie nachzumachen weil man denkt, dadurch werd ich jetzt glücklich… zufrieden… ja. Das reicht halt einfach nur nie – es geht ja immer weiter. Sprechertext: „Auch Motivationstrainerin Antje Heimsoeth steht Vergleichen kritisch gegenüber” Mental-Coach. Ja, deutschlands renommierteste Motivationstrainerin hat Fokus mal über mich geschrieben, Speaker ich gehe auf die große Bühne und halte Vorträge über die Themen: mentale Stärke, Motivation, Selbstführung, weil im Bereich Führungskräfte: nur wer sich selbst führen kann, kann andere führen. Thema letztendlich auch Glück. Motivationscoach (Antje Heimseoth): Und die meisten Menschen kennen ihren Nachbarn oder ihren Freund oder ihren Kollegen tausendmal besser als sich selbst. Und dabei sind natürlich Mechanismen wie sich vergleichen sehr hinderlich. Da bucht man definitiv auch von seinem Glückskonto massiv ab, weil der Mensch sich ja auch immer nur in dem vergleicht, was er nicht hat und nicht vergleicht in den DIngen, was hat der andere dafür geleistet, dass er sich das leisten kann, was er da sich jetzt gerade gekauft hat oder, dass er eben so erfolgreich ist, wie er ist. Ausschnitt Youtube Video von Antje Heimsoeth (Rechte eingeholt) Musik: “Write this down” [Soul Chef feat. Nieve] Sprechertext: Aussagen Sport/-Motivationsapp “Fünf Freunde in deiner Umgebung laufen gerade” Medien Essgestörte: ...ich hatte ne Zeit lang echt diese Fitness Apps. Dann hab ich alles getrackt, weil ich so dachte, dass es halt gut für mich ist, wenn ich dann wenigstens eine gewisse Kalorienzahl annehme… Ja und dann genau. Dann hatte ich so einen Schrittzähler, dass ich mich dann auch genug bewege – denn das soll ja auch förderlich sein für die Gesundheit. Fitnesstrainer: Apps klar sind ein riesen Boom auf den ganzen Appstores und Märkten. Man muss sich immer selber fragen: welche Zielsetzung habe ich? Kann die App mir auch abnehmen, welche Vorerfahrung ich habe? Habe ich vorher schon mal trainiert? Wäre ich mit dem Training was die App mir anbietet unterfordert, überfordert? Mein Interesse wäre es nicht so eine App zu benutzen. Bevor ich mein Training über so eine App laufen lasse, sollte ich vielleicht eher mein Essverhalten reflektieren und mitschreiben. … Ich denke, dass die Apps und die ganzen Möglichkeiten, das mitzuschreiben letztendlich nicht einen Trainer aus Fleisch und Blut ersetzen können. Essgestörte: Es ist ja eigentlich überall sozusagen. Man geht raus auf die Straße, sind da überall Plakate. Man guckt Fernsehen und da ist überall Werbung. Hier – da – wie ging denn die eine.. hier, wie heißt der Dettleff D Soost. Irgendwie I make you sexy oder so ein Kram. Dann... weiß ich nicht. Internet – Internet vor allem, dass da irgendwelche Werbungen eingeblendet werden, wie nehm ich 10kg in 10 Tagen ab, wie halt ich mich fit – also für einen „gesunden“ Lebensstil sozusagen, der schon gar nicht mehr mit gesund zu tun hat. Dann diese ganzen Facebook… die ganzen sozialen Netzwerke. Instagram… Ja wie dann alle da über ihr Leben posten und irgendwelche Ernährungstipps haben und Fitnesstipps so das ist das einzig wahre und nur damit ist man glücklich Motivationscoach: Und das ist natürlich schon auch ein Stück gepusht und getriggered durch Medien, durch .. alle müssen gertenschlank sein. Und wenn ich dann an mir selber herunter schaue und sehe, das bin ich nicht, dann fühle ich mich anders und vielleicht eben auch ausgegrenzt und da spielt das dann schon eine Rolle. Fitnesstrainer: Ja Medien spielen eine Große Rolle, wo man natürlich klar Vorbilder sieht und andere Personen, die letztendlich das erreicht haben, was man sich gerade vorstellt. (...) Ja, also die ganzen Vorbilder in YouTube und Social Medias, klar, die setzen schon ein bisschen die Variante, sehr einfach und sehr schnell, und letztendlich ist das Ziel schnell erreicht. Wobei das natürlich immer noch das Traum- oder das Wunschkonzert ist. Sprechertext: Einfach und schnell geht es nicht immer, wer optimiert muss auch Opfer bringen. Atmo: Sportplatz Opfer bringen Leistungssportler: Zum Beispiel in den (ähm) Phasen, wo wir dann einen Trainingsschwerpunkt setzen, trainiere ich schon 10 mal, 11 mal die Woche. (ähm) ja, da kann man ausrechnen, wie oft das am Tag dann ist. (ähm) Da bleibt dann nicht so viel Zeit für Freizeit. (ähm) Zumal in den Phasen, wo ich dann nicht trainiere, ich mich dann auch ausruhen muss. Also, ja…vor allem dann gleichzeitig immer noch mit der Uni. Das ist dann schon eine große Belastung. Aber selbst in den Phasen, wo ich dann nur einmal oder nur 6 mal innerhalb von 7 Tagen trainiere, ja, habe ich auch nicht immer die Zeit oder die Lust, mich mit Freunden zu treffen. Psychologe: Und im Arbeitsleben hat man das eigentlich auch, dass eben weniger Zeit da ist für ein Miteinander, sondern es geht nur noch um Funktionieren und um schnell arbeiten, viel arbeiten. Also die Verdichtung ist auch ganz klar zu spüren. Sound-Effect: Herzschlag noch schneller Essgestörte: Meine Regel war für mich immer ich muss um 9 aus dem Haus gehen und darf erst um 10 wieder zu Hause sein. Und bevor ich dann überhaupt essen darf muss ich erstmal unterwegs sein und etwas geleistet haben. Sprechertext: „Selbstoptimierung als Trend? Woher kommt diese Bewegung?“ Wurzeln/ Ursprünge der Selbstoptimierung Psychologe: Ich denke schon, dass das auch mit der Erziehung zusammenhängt, also von uns von der älteren Generation. Dass man heut eigentlich schon sehr früh anfängt, Kinder zu optimieren, dass die besser werden, dass die schneller laufen können, dass die noch mehr Instrumente spielen können (...) Das was wir im Kleinen gelernt haben, das übernehmen wir natürlich auch. Das ist ja Sinn und Zweck von Erziehung oder Kultur, dass man von Generation zu Generation bestimmte Dinge weitergibt. Das würde ich schon so sehen, dass die Kinder dann, wenn sie erwachsen sind, sie das schon bis zu einem gewissen Grad internalisiert haben, dass sie das fortsetzen wollen selber. Bloggerin: Also warum es gerade im Moment, also in unserer Zeit so beliebt ist: Also es bricht ja im Moment so viel an Struktur weg, also Traditionen gibt es einfach nicht mehr und selbst Familien bestehen ja nicht mehr so, wie sie vorher waren (lacht). Es gibt viele Patchwork-Familien, ob jetzt die eigene Ehe oder die Ehe der Eltern Bestand hat ist unklar, sodass wir jetzt plötzlich in allen Bereichen unseres Lebens so viele Entscheidungen haben, aber damit eben auch so viel Verantwortung. Aber gleichzeitig haben es alle anderen Menschen ja auch. Das heißt, es ist viel schwerer vorhersehbar wie das eigene Leben verläuft, als vorher. Ich glaube wirklich durch das Smartphone …ist es nochmal zusätzlich angetrieben worden. Mit seinem Handy hat man ja zum Beispiel Apps, wo man sein Schlafverhalten aufzeichnen kann, wo man einfach mittracken kann, wieviel Sport man macht, wo man auch seinen Fortschritt sieht. Das ist ja einfacher als vorher. Sprechertext: “Doch was passiert, wenn das ‘einfache Mittracken’ der erste Schritt in Richtung Abgrund ist? Abwärtsspirale Psychologe: Also nicht so einen normale in Gänsefüßchen Kritikfähigkeit, dass man sagt “Ja wie gut war das im Vergleich zu anderen?”, sondern alles, was man eben verbessern könnte wird eben gesehen. Und das ist halt auf Dauer...weiß ich nicht ob das auf Dauer halt immer so gut auszuhalten ist (**lacht). Die Belegung von unseren Kliniken, also von den Psychatrien und den Psychosomatiken spricht da eine deutliche Sprache. Also die Zahlen steigen seit Jahren konstant. Essgestörte: Weil, macht man es mal einen Tag nicht, dann hat man gleich am nächsten Tag ein schlechtes Gewissen und ja, je öfter man es aber macht, desto mehr hängt man drin und desto doller wird es dann ja auch. Stimmenwirrwarr Stimme: Du musst mehr Sport machen Sound-Effect: Herzrasen Leistungssportlerin: Also da kann man ganz schnell in eine Schiene abrutschen, die nicht mehr gut ist. (ähm) Es gibt Trainer, die ihren Läuferinnen dann immer sagen: Also…ein Kilo ist eine Sekunde. Und…(ähm) da kann man sich ausrechnen, dass das dann irgendwann definitiv nicht mehr so richtig ist. Und (ähm) da muss man, ja, aufpassen. (ähm) man kann schnell in eine Überlastung rein trainieren oder sich verletzten. Gefahr Psychologe: Ja die Gefahr ist halt, dass man letzten Endes irgendwann immer an eine Grenze stößt. Der Anspruch und die Wirklichkeit klaffen dann doch früher oder später auseinander. Ich würde da schon die Gefahr sehen bei einigen, dass die da in einen Burnout rutschen. Fitnesstrainer: Dann können natürlich kleine, bis hin zu größeren Verletzungen, wenn man sich überschätzt. Weiß wahrscheinlich jeder wovon ich rede. Klar: Sucht, Gefahren. Sound-Effect: Extremes Herzrasen - Piepton (Herzstillstand) Stille Sprechertext: Was extrem wirken mag, ist längst kein Einzelfall mehr. Doch was kann man tun, um der Gefahr einer Abwärtsspirale zu entgehen? Lösungen Essgestörte: Also zu Selbstoptimieren war gerade mein erster Gedanke: Annehmen. Also dass man sich selbst annimmt, wie man ist und erstmal guckt, was man überhaupt für ein Mensch ist und ob einem das überhaupt zusagt was man so treibt und ob man überhaupt so sein möchte – also dass man halt guckt: Ist das mir jetzt persönlich wichtig und was hab ich für Werte und was möchte ich sein und womit möchte ich Zeit verbringen und was erfüllt mich wirklich. Motivationscoach: Wer ist der wichtigste Mensch in meinem Leben? Nämlich ich selbst. Psychologe: Dass man den Spagat findet zwischen der eigenen möglichen Leistung und dem, was vielleicht in manchen Bereichen die Gesellschaft vorgibt oder scheinbar vorgibt. Dass man das für sich gut absteckt, wie weit will ich da kommen, wie weit passe ich mich an, wie weit bleib ich mir selber treu. Also, dass man da so für sich eine gute Mischung findet, das wird immer so als Work-Life-Balance bezeichnet, aber was ja auch wirklich sehr viel mit unserem Leben zu tun hat. Ob wir uns noch als Menschen sehen oder als Partner, also als Menschen oder ob wir uns nur als Dinge sehen. Musik: (Perfect von Topic) And everytime I feel like I ain't really worth it Then you say i'm perfect “Selbstoptimierung - Zwischen Fluch und Segen” - Ein Feature von Malin Schmidt-Ott, Jana Steger, Laura Sandjohann und Franziska Reis Sprechertext: „Gesprochen haben Phillip Bieringer, Franziska Müller, Wolfgang Wimber, Lisa Jung und Judith Braun“ ENDE
Upload Datum: 05.07.2018

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Zum Autor: Jana. Ella. Laura. Elisabeth. Jung. Eigenwillig. Lebenslustig. Einzigartig. Vier Studentinnen der Universität Passau.

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