Die meisten meiner Interviews für lange Stücke transkribiere ich komplett. Der Dokumentarfilmer Hans-Dieter Grabe hat mir übrigens verraten, dass er es auch so hält. Über die Wirtschaftlichkeit dieser Methode kann man durchaus streiten. Vielleicht bin ich da auch etwas konservativ oder altmodisch. In meinen Anfangszeiten, damals noch beim Uniradio, ging es gar nicht anders als alle Interviews komplett durchzuhören und auch gleich mitzuschreiben, denn die Tapes mussten 1:1 auf den Computer überspielt werden. Das geht mittlerweile natürlich via USB schneller aber ich finde Transkribieren entschleunigt das Abhören und fördert das Zuhören. Ich will auf das komplette Material zugreifen können, wenn ich am Manuskript arbeite. Transkribieren mit einem herkömmlichen Textverarbeitungsprogramm ist eine Herausforderung, schon weil man zwischen zwei Programmen hin und her wechseln muss. Eine echte Erleichterung sind Transkriptionsprogramme. Der Vorteil: Ein Programm für alles. Die Audiodatei wird in das Programm geladen und per Taste startet und stoppt die Aufnahme. Je nach Tippgeschwindigkeit kann die Abspielgeschwindigkeit verändert werden. Außerdem können Zeitmarken gesetzt werden und so schnell jede beliebige Stelle im Interview später wieder angesteuert werden, um den Ton noch einmal nachzuhören. Ich selbst benutze F5 (Mac) oder F4 (PC), noch als Freewareversion. Das Programm ist aber mittlerweile kostenpflichtig und kostet knapp 50 Euro. Dafür kann es jetzt auch Videos abspielen. Daneben gibt es auch einige kostenlose Programme, die genauso viel können und für den Alltag vollkommen ausreichen. Sogar der VLC-Player lässt sich als Programm einsetzen. links: Transkriptionssoftware F4/5 Kostenlose Software nch How-To VLC als Transkriptionsprogramm