Eine Katastrophe

03.12.2014

Es war ein schöner Sommerabend auf dem Feinkostgelände in Leipzig. Die Feinkost ist ein ehemaliger Volkseigener Betrieb, in dem Konserven hergestellt wurden. Heute ist das alte, charmante Gelände im Besitz einer Genossenschaft. Neben Händlern haben auch wir unser Büro dort, das wir uns mit anderen Kreativen teilen. Das Büro ist eine große alte Halle, entkernt und ausgebaut in vier Jahren mühevoller Arbeit. Abends standen wir noch zusammen und haben ein Feierabendbier getrunken, die Läden auf dem Hof waren längst geschlossen, und wir haben die kommenden Arbeitseinsätze besprochen. Meine Tasche mit Laptop habe ich im Kräuterladen abgestellt, als ich einen Anruf bekam. In der Zwischenzeit kamen doch noch Kunden und interessierten sich für Tee und leider auch: meine Tasche oder deren Inhalt. Nach dem Telefonieren ging ich in den Laden, um meine Tasche zu holen. Die „Kunden“ verließen rasch und aufgeregt den Kräuterladen. Ich packte meine Umhängetasche und stellte fest, dass sie um einiges leichter ist. Also sprintete ich hinter den Dieben her, bekam einen Rucksack zu fassen, der ein ordentliches Gewicht hatte und ließ die Diebe ziehen. Aber das Glück war an diese Tag nicht auf meiner Seite: im Rucksack war kein Laptop, dafür aber vier Orangen und zwei Flaschen Bier und kein Laptop. Ein schlechter Tausch. Glück im Unglück, das nächste Backup stand zwar erst in einer Woche an und so verlor ich einige Aufzeichnungen und zwei Interviews. Aber immerhin hatte ich den Großteil der Daten gesichert. Was aber fehlte, waren viele Stunden Transkriptionen, die ich nicht extern gespeichert hatte. Das passiert mir nicht noch einmal...

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