Ein Leben lang (Beitrag KurzDoku-Wettbewerb 2021)
Feature von mobtik
Dauer: 3:50 Minuten
Audio-Nr: #5420
Inhalt: Zwischen Anleitung und Überlegung
Schlagworte: text,sinn,fragen,kurzdoku2021
Ereignis Ort: Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Skript: Ein Leben lang.
Die gleiche Frage.
Was tun?
Was fang ich an,
Ein Leben lang.
Was treibt mich an?
Was soll ich tun?
Was gibt es zu erfüllen?
Ein Haus,
Ein Baum,
Ein Sohn?
Ein Leben lang.
Dieselben Fragen,
Was soll,
Was kann,
was darf
ich machen?
Heulen oder lachen?
Erstmal warten oder packen?
Fahren oder Trinken?
Sachen sammeln,
Sie verliern,
Wieder Suchen
nichts mehr Finden?
Mir dünkt, ich glaube ich brauche
Eine Aufgabe,
Eine möglichst klare.
Eine gute,
einen Plan,
mit irgendeinem Sinn.
Ein Loch ausgraben, z.B.,
2 Meter tief .
Wozu? Erstmal egal.
Einfach mal anfangen,
Und wenn ich damit fertig bin..
Einfach noch eins
Eins nach dem Anderen,
Wie ein Maulwurf.
Es hat mich zwar niemand drum gebeten
Aber zwischen erstem Spatenstich
wird beim Schaufeln all der Erde
schon noch irgendwas geschehn.
Achja. Die Erde.
Wo fliegt sie hin?
Erstmal aus dem Loch heraus
In hohem Bogen
In den Wind.
Dann neben das Loch
Ein neuer Tag beginnt,
Ein neues Loch,
Ein neuer Hügel.
Es verschwindet nichts.
So bleibt alles im Gefüge.
Wobei darauf zu achten ist
Nicht das Loch der Anderen zuzubuddeln
Während man beim Graben des eignen
Auf goldne Diamanten stösst.
Doch bevor ich dann selbst irgendwann
aus dem letztem einer dieser Löcher pfeife
Ist es vielleicht ratsam zu begreifen
Vielleicht.. doch besser statt die ganze Zeit zu graben..
Nichts zu treiben!
Nichts zu tun.
Geht das Überhaupt?
Macht man nicht immer irgendwas
Und sei es nur zum Spass?
Das Nichts macht mich irgendwie nervös.
Zuviel zu tun zu haben dagegen
ist doch auch auf eine Art und Weise blöd.
„Zuviel“ -
Das klingt schon so wie jede Menge Stress.
Lieber mal die Beine hoch,
Ausruhn,
Fertig.
Besser als perfekt
Das geht halt nicht.
Denn dann kommt wieder FOMO -
The fear of missing out -
Die Angst was zu verpassen
vor der mir so viel graut
Zu wenig aus den Möglichkeiten machen.
Das Potential nicht auszuschöpfen -
Reicht mir ein Leitungswasser,
Will ich Tee oder Kaffee
Oder Doch lieber Champagnerflaschen köpfen?
Was also tun?
Das Richtige.
Das tun
Was wichtig ist
Das Wichtige
Was glücklich macht.
1 Million Euro geerbt,
und die liegt nun einfach rum
Im Handschuhfach,
Was soll ich bloss tun?
Ich brauch nichts
Will nichts
Brauche ich was?
W-Was brauche ich?
Erst hatte ich kein Problem
Dann davon viel zu viel.
Was also tun
Wenn ich nicht mehr weiter weiss?
Wenn mein Latein am Ende
Und im Griechischkurs kein Platz mehr ist
Für mich?
Wenn Alles möglich,
Doch die Zeit auf Erden nunmal endlich ist?
Vielleicht mal Andre Fragen..
„Hey Google“
Hi wie kann ich Dir helfen?
Was tun bei Kopfschmerzen?
Was bei Stromausfall?
Was wenn es brennt?
Und sich den Ernstfall nennt und alles mal zu Ende ist
Und aus der Frage „was zu tun“
Im Rückblick plötzlich die Erkenntnis spricht,
Es ändert nichts.
Daran
„was tun“ zu fragen
Vielmehr
Was hab ich bloss getan?
Das Beste draus gemacht
Alles gegeben
Keine Liebe
Keinen Cent mehr aufgespart.
Alles richtig?
Limonade aus Zitronen
Tellerwaschen und Million,
Eulen nach Athen.
Es ist einfach Alles irgendwie geschehn,
Wie im Flug
Alles ein Gewinn,
Am Besten beim Versuch
Nur wer nicht wirft
wirft alles hin.
bloss nicht klüger sein zu wollen
Nur um besser dazustehn.
Mein Motto: Lieber machen als sein.
Zuviele Fragen stellen, nein
Das macht nicht nur bange
Sondern auch das Hänschen klein.
Aber auch nicht denken ich sei Gott
Und das Schicksal andrer lenken
hinten ohne gült’ges Ticket
Vorne ohne Lok.
Wo wir beim Thema wären:
Das Leben - ist wie eine Zugfahrt
Letzter Halt der Tod.
Was liegt da näher als zu sagen
Gute Reise,
Was Du wirklich tun kannst
Auf eben dieser ist
Nimmnicht zuviel mit.
Upload Datum: 31.07.2021
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