Feature-Autor Paul Kohl

Mit dem Axel-Eggebrecht-Preis ausgezeichnet

In der Begründung der Jury heißt es: Die Radio Arbeit Paul Kohls zeichnet sich vor allem durch erzählerisches Talent und thematische Weite aus. Seit Mitte der achtziger Jahre beschäftigt er sich mit historischen Themen („Steh auf, es ist Krieg“. Vom Überfall auf die Sowjet-union, 1986), Biographien (Der Fall Herbert Häber. Vom Politbüro in die Psychiatrie, 1999) und Themen der jüngsten Zeitgeschichte (Wer ermordete Alfred Herrhausen, 1997; Ground Zero New York, 2002). Dabei stellt Paul Kohl sich und die Schlüsse aus seinen tiefgehenden Recherchen nicht in den Vordergrund, sie dienen ihm lediglich als Basis seiner Fragen, die er beharrlich und beharrend formuliert. Aussagen und Argumente werden unaufgeregt in eine präzise Sprache gefasst, sorgfältig Gegenargumenten gegenübergestellt, und dramaturgisch geschickt verwoben. Dabei bleibt die Haltung des Autors zu seinem Thema nie verborgen. Der gedankliche Freiraum, der durch die sorgfältige Montage aller Elemente entsteht, lässt jedoch auch Platz für die eigene Meinungsbildung des Hörers, denn Paul Kohl will nicht ‘die Wahrheit’ verkünden, er will durch Information aufklären. Der Axel Eggebrecht Preis, der in Erinnerung an den Leipziger Radiopionier vergeben wird, steht nicht für eine Einzelsendung, sondern für ein außergewöhnliches Werk im Bereich des deutschsprachigen Radiofeatures und findet in Paul Kohl einen würdigen Preisträger; einen Stilisten, der sich nie in den Vordergrund spielt, aber als Persönlichkeit spürbar und fassbar bleibt.

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