August K. ist abgehauen

Feature von hartkopf

Dauer: 2:57 Minuten

Audio-Nr: #2467

Inhalt: In O-Ton # 2462 erzählt August K., wie er als 30jähriger aus russischer Kriegsgefangenschaft geflohen ist. Er erinnert sich an die Namen seiner Mitgefangenen, an die Strapazen ihrer Flucht und daran, wie er sich über die Luft gefreut hat, als der erste Ziegel aus der Mauer gefallen ist: „Eine Luft so schön, ich wusste nicht wo ich war.“ Wie August K. fliehen täglich Tausende aus unterschiedlichsten Gründen. Flüchtlingsströme entstehen. Wir hören von Flüchtlingen, wenn sie in Massen fliehen: Vor Bürgerkriegen wie in Syrien, vor Unfällen wie in Fukushima, vor Völkermord wie in Ruanda, vor Armut wie in Afrika. Von individuellen Flüchtlingsgeschichten hören wir nur, wenn Menschen wie August K. erzählen. Bei ihm wird am Ende alles gut. Aber die Alternative zur geglückten Flucht ist das Entdecktwerden mit der Folgen, dass sich die Bedingungen vor denen man fliehen wollte noch schlimmer werden. Passend zu den Flüchtlingsströmen habe ich den Track Les Grandes Marches von Moderat ausgesucht. Die Musik ist extrem treibend und geht nach vorne. So wie August K. und seine Kameraden Stück für Stück nach vorne gegangen sind. Am Ende des Stücks wird die Musik so laut, dass man die ergreifende Erzählung von August K. nicht mehr verstehen kann, seine Flucht-Geschichte geht quasi unter in den großen Wanderungen, den großen Flüchtlingsströmen.

Schlagworte: Kriegsgefangenschaft,Flüchtlingsströmen,Flucht,Grandes,Marches,Moderat

Gesendet in SWR2: 16.03.2014
Upload Datum: 10.03.2014

August K. ist abgehauen als MP3 Download