Radio in der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts

Mit der Digitalisierung und dem Internet kamen Techniken, die das Radiomachen entscheidend veränderten und neue Akteure (podcast, streaming, on demand) auf den Plan gerufen haben. Inwieweit verändert sich dadurch der ursprünglich gesellschaftlich definierte Auftrag von Radio? Wenn jeder Audios im Internet verbreiten kann, wozu braucht eine Gesellschaft dann noch Radio? Bestimmt heute nur noch die Nachfrage das Angebot? Ändert der Medienwandel die Gesellschaft oder reagieren die Medien nur auf Veränderungen? Wir möchten eine grundsätzliche Debatte dazu anstossen und Soziologen, Philosophen, Ökonomen, Medienwissenschaftler und Praktiker einladen, sich daran zu beteiligen. Wir arbeiten in diesem Blog mit epd Medien zusammen. Dort werden die Beiträge in der Regel ebenfalls publiziert.

Podcast kills the Radiostar

Wolfram Wessels

Radio und Podcast sind mehr als zwei unterschiedliche Verbreitungswege von content. Sie basieren auf unterschiedlichen Techniken, werden unterschiedlich rezipiert und unterschiedlich vermarktet. Das hat Konsequenzen für Hörer wie für Produzenten. Weiterlesen...

Radio entfesseln

Stefan Raue

Stefan Raue, Intendant des Deutschlandradios, macht sich Gedanken über das Verhältnis von linearen und digitalen Angeboten der öffentlich-rechtlichen Radiosender in Deutschland. Das globale Kommunizieren, das digitale "Wir" werfe die Frage nach dem digitalen "Ich" immer drängender auf. Radio und Audio sind mehr als Distributionswege für diverse Formen von O-Tönen. Weiterlesen...

Ein Meer von Audio

Hans Knobloch

Hans Knobloch ist in vielen Funktionen für verschiedene Radiosender aktiv und derzeit als Berater sehr gefragt. Er beschäftigt sich mit der Bedeutung des Radios in der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts und sieht Podcasts als Selbstermächtigung der Hörer. Gegenüber ihrer Erzählfreude wirke das Radio als "der langweilige Onkel". Allerdings kann das Radio helfen, nicht im Audio-Meer unterzugehen. Weiterlesen...

Radio als Mäzen anarchischer Momente

Tina Klatte

Tina Klatte ist Radiomacherin bei Radio CORAX, dem freien Radio in Halle (Saale) und Kuratorin der Radio Art Residency von Radio CORAX und dem Goethe-Institut. Ihr Essay heißt: Der Sender ist noch nicht verrückt geworden. Es geht um Radio als Experimentierraum für Kommunikation und als Mäzen anarchischer Momente. Weiterlesen...

Warum das Hören eine große Zukunft hat

Alexandra Borchardt

Alexandra Borchardt  ist Journalistin, Buchautorin, Professorin an der Universität der Künste in Berlin sowie der University of Oxford. Ihr jüngstes Buch trägt den Titel „Mehr Wahrheit wagen. Warum die Demokratie einen starken Journalismus braucht“. Und ein starkes Radio erst recht. Es diene dem mündigen Bürger und damit der Demokratie. Weiterlesen...

Radio als Gemeinschaftserlebnis

Anke Mai

Radio in Zeiten der Corona-Krise rückt die Möglichkeiten des Mediums wieder in den Blick. Neben Podcasts werden kuratierte Programme neu entdeckt. Auch lineares Radio bietet Vielfalt und Verlässlichkeit - und die Möglichkeit, sich als Gemeinschaft von Hörenden zu erleben. Darüber denkt Anke Mai in ihrem Essay nach. Sie ist Programmdirektorin des SWR für Kultur, Wissen und Junge Formate. Weiterlesen...

Überdosis Weltgeschehen

Bernhard Pörksen

Es sind oft unerwartete Ereignisse, die den Umgang mit Medien verändern. So auch die Corona-Pandemie. Welche Einschnitte bedeutet sie für den aktuellen Journalismus und die Mediennutzung? Darüber sprachen wir mit Bernhard Pörksen, Medienwissenschaftler an der Uni Tübingen. Weiterlesen...

Lang lebe das Radio!

Ania Mauruschat

Ania Mauruschat ist Literatur- und Medienwissenschaftlerin mit Schwerpunkt elektronische Kunst und Radiokunst. Sie ist derzeit Sprecherin der "AG Auditive Kultur & Sound Studies" der Gesellschaft für Medienwissenschaft. Weiterlesen...

Digitale Plattform für Europa

Johannes Hillje

Johannes Hillje ist Politik- und Kommunikationsberater. Er berät Ministerien, Parteien, Verbände, NGOs und Medien. 2014 hat er den Europawahlkampf der Grünen gemanagt. Er hat ein Buch veröffentlicht mit dem Titel "Plattform Europa". Darin plädiert er für eine europäische Öffentlichkeit im Netz Weiterlesen...

Dialogwissen

Moritz Klenk

Die Förderung der Kommunikation, des Dialogs, des Gesprächs scheint dem Kulturwissenschaftler und Podcaster Moritz Klenk eine zentrale Aufgabe des Rundfunks. Er bezeichnet "Gespräche im Radio als mediales Labor der Gesellschaft". Die Konsequenzen könnten weitreichend sein. Weiterlesen...

Öffentlich-Rechtliche Netzwerkeffekte

Leonhard Dobusch

In einem "öffentlich-rechtlichen Ökosystem" sieht Leonhard  Dobusch, Professor für Betriebswirtschaftslehre in Innsbruck und Mitglied des ZDF Fernsehrats, die Zukunft. Er plädiert für eine Internetplattform, die alle öffentlich-rechtlichen Angebote bündelt. Wichtiger als die Frage, wer etwas produziert hat, sei schließlich die Frage nach den Inhalten. Und über die Möglichkeit des Austauschs von Empfehlungen und Playlisten auf dieser Plattform könnte das Publikum stärker beteiligt werden. Weiterlesen...

Öffentliche Medien als öffentliche Angelegenheit

Otfried Jarren

Die traditionellen Massenmedien sind nicht offen genug, zu wenig responsiv. Sie orientieren sich zu sehr an bereits organisierten Interessengruppen. Auch deshalb erleben sie Reichweiten- und Bedeutungsverluste, sagt Otfried Jarren in seinem Beitrag. Otfried Jarren ist Medienwissenschaftler und Professor am Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich. Weiterlesen...

Auf ins digitale Schlaraffenland

Lorenz Lorenz-Meyer

Die öffentlich-rechtlichen Mediatheken könnten zum Herzstück des Radios werden. Lorenz Lorenz-Meyer plädiert für eine Strategie: "On demand first!" Lorenz Lorenz-Meyer ist Professor für Online-Journalismus an der Hochschule Darmstadt, war zuvor u.a. als online Redakteur bei Spiegel und ZEIT tätig forscht zum Thema „public value“ im Internet. Er hat die 10 Thesen zur Zukunft der öffentlich-rechtlichen Medien mit unterzeichnet.   Weiterlesen...

Bedeutung der Öffentlich-Rechtlichen für die Meinungsbildung

Tabea Rößner

Die Bundestagsabgeordnete der Grünen, Tabea Rößner, schlägt eine öffentlich-rechtliche Plattform im Internet vor und fordert eine unabhängige Expertenkommission, die Vorschläge für den zukünftigen Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks erarbeiten soll. Weiterlesen...

Für einen neuen Kommunikationsvertrag

Udo Göttlich

Der "digitale Strukturwandel der Öffentlichkeit" verlangt nach einem neuen gesellschaftlichen "Kommunikationsvertrag". Der muß sich aber erst herausbilden und der öffentlich rechtliche Rundfunk darin seine Position finden. Udo Göttlich ist Professor für Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen. Er forscht über den gegenwärtigen und historischen Prozess des Wandels von Öffentlichkeit und Medien. Weiterlesen...

Der öffentliche Auftrag

Dagmar Gräfin Kerssenbrock

Wie sich der Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts ändern müsste, damit befasst sich Dagmar Gräfin Kerssenbrock. Die CDU-Politikerin war im NDR Mitglied des Rundfunkrats und bis Juni 2018 Vorsitzende des Verwaltungsrats Weiterlesen...

"Ein Public Open Space"

Barbara Thomaß

In unserer Reihe "Radio in der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts" befasst sich Barbara Thomaß mit den öffentlich-rechtlichen Medien in der digitalen Welt. Barbara Thomaß ist Professorin für Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum. Ihr Forschungsschwerpunkt sind Mediensysteme im internationalen Vergleich. Sie ist Mitglied im ZDF Verwaltungsrat sowie Mitglied des Netzwerks Medienethik. Weiterlesen...

"Eine Leitidee für den Rundfunk"

Hermann Rotermund

Wer gehofft hatte, in diesem Sommer eine medienpolitische Wende zu erleben, sieht sich getäuscht. Es liegen keine neuen Konzepte auf dem Tisch, die dem heutigen Rundfunk eine Zukunft im Netz der Netze bahnen. Hermann Rotermund entwickelt eine „Leitidee für den Rundfunk“ und sagt: Zukunftsfähige Veränderungen des Rundfunksystems müssen an seinem Zentrum ansetzen, am rundfunkrechtlichen Programmauftrag. Hermann Rotermund hat viele Jahre als Kurator in Verlagen gearbeitet, leitete das EU-Forschungsprojekt "Grundversorgung 2.0" und ist Fellow am Center for Advanced Internet Studies Bochum.  Weiterlesen...

"Vom Auftrag zur Ungewissheit"

Dirk Baecker

Hat der Rundfunk einen gesellschaftlichen Auftrag? Historisch kann man diese Frage nur mit Ja beantworten, doch ist sie damit auch prinzipiell beantwortet? Es gab Zeiten, da glaubte man, dass Organisationen wie Behörden, Unternehmen, Krankenhäuser, Schulen, Armeen, Kirchen und eben auch Rundfunkanstalten allesamt einen gesellschaftlichen Auftrag haben.  Doch diese Zeiten sind vorbei.
Der Soziologe Dirk Baecker ist Inhaber des Lehrstuhls für Kulturtheorie und Management an der Universität Witten/Herdecke. Weiterlesen...

Radio in der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts

Wolfram Wessels

Wenn jeder sein eigenes Radio veranstalten kann und audios im Internet verbreiten, wozu braucht eine Gesellschaft dann noch Radio? In seinen Anfängen war das Medium geprägt von einem gesellschaftlichen Auftrag, dem sich die Radiomacher annahmen und den Hörern entsprechende  Angebote unterbreiteten. Bestimmt heute nur noch die  Nachfrage das Angebot?  Wolfram Wessels über die neue Essay Reihe in Cooperation mit epd Medien. Weiterlesen...